Unser Lexikon

Altbestand

Natürliche Altersklasse. Zugehörige Bäume haben einen Zieldurchmesser erreicht, der für die Holzverwertung angestrebt wird.

Altersklassen-wald

Ein solcher Wald besteht nur aus einer einzigen Altersklasse.

Natürliche Altersklasse

Im Bestand gibt es 6 Entwicklungsklassen:
1. Kultur (0-2 m Höhe)
2. Jungwuchs (2-6 m Höhe)
3. Jungbestand (6-12 m Höhe)
4. Stangenholz (7-20 cm BHD)
5. Baumholz (21-49 cm BHD)
6. Altbestand (>50 cm BHD)

Altersphase

Auch Terminalphase genannt. Siebte von acht Waldentwicklungsphasen. Der Brusthöhendurchmesser beträgt bis zu 60 cm und der Baum bis zu 85% der maximalen Höhe.

BHD

Abkürzung für Brusthöhendurchmesser.

Baumholz

Altersklasse, bei der die Bäume einen Brusthöhendurchmesser von 21-49 cm haben.

Baumklassen

Unterscheidung nach Gustav Kraft (1884)
1. vorherrschend
2. herrschend
3. gering mitherrschend
4. beherrscht
5. ganz unterständig

Baumschicht

Siehe auch auch Bestandsstruktur. Unterscheidung in Unterstand, Zwischenstand und Oberstand.

Bedränger

Baum, der bei Durchforstungen gefällt wird, da er die Entwicklung eines Z-Baums behindert – z.B., weil er zu nah bei ihm steht.

Besamungshieb

Vorgehen im Winter, bei dem ca. ein Drittel der Altbäume gefällt wird. Das Ziel ist ein gleichmäßiger, lockerer Schirm, der die Bodenvegetation in ihrer Entwicklung bremst.

Bestand

Waldteil, der sowohl in Form, Alter und Baumart bzw. Baumartenmischung gleiche Formen aufweist und sich dabei wesentlich von umliegenden Beständen abgrenzt. Man unterscheidet in der Forstwirtschaft zwischen Reinbeständen (eine Baumart) und Mischbeständen (mehrere Baumarten).

Bestands-begründung

Neuanlage einer Forstkultur, die durch Naturverjüngung oder Neupflanzung bewirkt wird. Je nach waldbaulichem System laufen die Verjüngungsprozesse unterschiedlich ab.

Bestands-grundfläche

Begriff der forstwirtschaftlichen Ertragskunde. Sie bezeichnet ein Maß für die Dichte des Bestandes je Hektar und wird in m^2/ha angegeben.

Bestands-struktur

Wird in horizontal (Mischungsform) und vertikal (Bestandesstufen) unterschieden. Der horizontale Bestandsaufbau beschreibt die Mischungsform der Baumarten (Einzelmischung, usw.), der vertikale Bestandesaufbau beschreibt die Schichtung des Bestandes, auf der das Hauptgewicht liegt.

Bestockung

Bewuchs mit Bäumen.

Biodiversität

Auch biologische Vielfalt. Biologische Vielfalt durch natürliche Entwicklung ohne menschlichen Einfluss.

Bitterlichstab

Instrument zur Durchführung der Winkelzählprobe. Benannt nach seinem Erfinder Walter Bitterlich.

Blitzrinne

Rinne am Baumstamm, die durch Blitzeinschlag entstanden ist. Das Holz ist an dieser Stelle freigelegt und ist bis zu mehrere Meter lang.

Boden-verdichtung

Verformung des Drei-Phasen-Systems im Boden, hervorgerufen durch das Aufbringen einer hohen Last. In der Forstwirtschaft werden solche Verdichtungen in der Regel durch den Einsatz schwerer Maschinen verursacht. Gerade Wälder sind durch die feuchten Böden anfälliger.

Bringung

„(1) Bringung im Sinne dieses Bundesgesetzes ist die Beförderung von Holz oder sonstigen Forstprodukten aus dem Wald vom Gewinnungsort bis zu einer öffentlichen Verkehrsanlage.“ (§ 58 ForstG)

Bundeswald-Inventur

Durch das Bundeswaldgesetz vorgeschrieben. Forstliche, bundesweite Stichprobeninventur mit permanenten Probepunkten. Dient der Erforschung der Waldbestände in Deutschland und bietet eine Grundlage für forst-, handels- und umweltpolitische Planungen.

Degradation

Vorgang, der die Verschlechterung des Bodens bezeichnet. Eine solche wird z.B. durch die Bodenverdichtung von tonnenschweren Maschinen, Verlust der Humusschicht durch Regen bzw. Wind oder durch Zerstörung bei Baumfällungen hervorgerufen.

Dendrometer

Instrument, mit dem der Umfang oder die Höhe von Bäumen festgestellt werden kann. Es kann ein einfaches Maßband oder ein Winkelmesser sein. In elektronischer Form kann das Wachstum über einen längeren Zeitraum aufgezeichnet werden.

Derbholz

Im Gegensatz zum Reisig (unterirdischer Wurzelstock) ist der oberirdische Teil der Holzmasse (ab 7 cm Durchmesser) das Derbholz.

Dickung

Sammelbegriff beider natürlicher Altersklassen (Jungwuchs & Jungbestand).

Durchforstung

Waldbauliche Pflegemaßnahme. Es wird aus einem Baumbestand gezielt eine größere Anzahl Bäume entnommen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Abgestorbene, schwache, fehlgewachsene oder schlagreife Bäume, die die Stabilität eines Bestands (z.B. Z-Bäume) stören oder nicht mehr nutzen.

Einschlag

Auch Holzeinschlag oder Holzfällung genannt. Üblicherweise vom Holzfäller durchgeführte Fällarbeit und anschließende Aufarbeitung (bei Bedarf Entrindung) des gefällten Baums. Der Einschlag ist auf unterschiedliche Weise möglich – manuell (z.B. mit der (Ketten)säge) oder hochmechanisiert (z.B. mit dem Harvester).

Endnutzung

Ernte des Waldbestandes. Sie findet i.d.R. dann statt, wenn die Bäume das geplante Erntealter erreicht haben. Bundes- und Landeswaldgesetze verbieten die ungenehmigte Umwandlung zu anderen Nutzungsformen und schreiben i.d.R eine Verjüngung der Anlage vor.

Erdbohrer

Werkzeug zur Aushebung von Erdlöchern. Bohrt runde Löcher unterschiedlicher Größen (abhängig vom Bohrkopf), z.B. zum Setzen von Zaunpfählen. Meist mit hydraulischem System verbunden.

Erntefestmeter

Vorratsfestmeter minus 20% (10% = Volumen der Rinde & 10% für andere Ernteverluste).

Erschließung

Beschreibt in der Regel den Forstwege- bzw. Forststraßenbau. Solche sind die Bewirtschaftungsgrundlage eines jeden Waldes.

Ertragsklasse

Maß für den Zuwachs einer Holzart, gebunden an Alter, Höhe und Standort.

Fauna

Gesamtheit aller Tiere.

FFH-Gebiet

Flora-Fauna-Habutat-Gebiet, das von europäischem Recht im Rahmen von Natura 2000 geschützt wird. Die Richtlinie verfolgt das Ziel, „wildlebende Arten, deren Lebensräume und die europaweite Vernetzung dieser Lebensräume zu sichern und zu schützen.“

Femelschlag

Vorgehensweise bei der Ernte eines gemischten Bestandes von Fichten, Tannen und Buchen.

Festmeter

Ein Kubikmeter Holz ohne Zwischenräume.

Flora

Gesamtheit aller Pflanzen.

Flächen-räumung

Bei der Flächenräumung wird die gesamte Biomasse entfernt (inklusive Reisig). Achtung: Schnell mit Räumung zu verwechseln!

Forst-einrichtung

Auch Taxation, Forsttaxation oder Forstabschätzung genannt. Beschreibt die Betriebsregelung für den Forstbetrieb. Dient als Führungs- und Planungsinstrument und beinhaltet die Erfassung des Wald- bzw. Forstzustandes, die mittelfristige Planung sowie die damit verbundene Kontrolle.

Forstschlepper

Wird hauptsächlich zu Rückearbeiten genutzt. Es handelt sich um einen Traktor mit Zusatz-Ausstattung, z.B. Seilwinde, Polterschild, etc.. Darüber hinaus ist er mit unterschiedlichen Elementen besonders an Kühler, Unterboden und dank stichfester Forstreifen geschützt.

Forstspezial-maschinen

Sämtliche Maschinen, die speziell für Forstarbeiten genutzt werden. Ganz gleich, ob es dabei um den Harvester, Forstschlepper, Forwarder oder Säge-Spaltautomaten geht.

Forwarder

Auch Rückeschlepper, Tragrückeschlepper oder Rückezug genannt. 6- bis 8-rädriges, wendiges Geländefahrzeug, das geerntetes Holz aus dem Bestand an den Aufbereitungs- und Verladeplatz liefert. Kann dank leistungsfähiger Hydraulikanlagen bis zu 18 t Holz zuladen.

Freischneider

Motorangetriebenes Gerät zum Mähen holzigen Gestrüpps oder kleinerer Gehölze bis etwa 7 cm Stammdurchmesser.

Funkchoker

Fernsteuerbarer Lastenhaken, der hauptsächlich zu Sicherheitszwecken dient. Er kann aus der Entfernung geöffnet und somit die Last vom Haken genommen werden.

Fällheber

Werkzeug zur Schwachholzernte. Es besteht aus massivem Stahl und kippt den zu fällenden Baum per Hebelwirkung über die Bruchleiste in die vorgesehen Richtung.

Güte von Stammholz

Qualitative Einteilung von A (hervorragend) bis D (minderwertig). Nützlich zur Bestimmung der Verwendung: Gutes Holz wird z.B zu Furnierholz verarbeitet, während weniger gutes Holz z.B. zu Brennholz wird.

Hackschnitzel-harvester

6- bis 8-rädrige Kombination aus Holzvollernter und mobiler Hackmaschine. Aus den Erzeugnissen werden primär Spanplatten oder Zellstoff produziert – und anschließend Bioenergie durch Verbrennung gewonnen.

Hackschnitzel

Auch Holzschnitzel, Holzhackschnitzel oder Hackgut genannt. Sie bezeichnen mit Maschinen zerkleinertes Holz. Dienen primär als Rohstoff für die holzverarbeitende Industrie bzw. als biogener, regenerativer Brennstoff.

Hangschlepper

Fahrzeug zum Transport geernteten Holzes speziell an steilen Abhängen. Existiert auch als Kettenfahrzeug. Es ist breit und flach, sodass sich der Schwerpunkt so tief wie möglich unten befindet und dem Umkippen des Schleppers entgegenwirkt.

Harvester

Auch Holzvollernter genannt. 4- bis 8-rädrige Holzerntemaschine, die Bäume fällt, entastet, ablängt und das Holz am Gassenrand ablegt, wo es von Forwardern abtransportiert wird. Existiert auch als Kombination mit mobiler Hackmaschine.

Hieb

Das Fällen von Bäumen, um diese verkaufs- oder verwendungsfähig abzugeben. Dies umfasst den Prozess von Baumfällung bis Transport zum Sammel- bzw. Polterplatz.

Hiebsatz

Der Hiebsatz gibt die flächenbezogene, jährlich einschlagbare Holzmenge einer Forsteinrichtung an. Wird in Festmetern angegeben und dient zur steuerlichen Bewertung des Privatwaldes.

Hochstubben

Hochstubben sind durch Wind oder Sturm abgeknickte Baumstämme.

Hochwald

Gegenteil von Niederwald. Es handelt sich um einen Wald, der ausschließlich aus Samen (anstatt aus Stockausschlägen) hervorgegangen ist. Es wachsen hochwertigere, stärkere und höhere Bäume besserer Qualität.

Holzboden

Mit Bäumen bzw. Wäldern bedeckte Landfläche.

Holzspalter

Hydraulisches Gerät, das Baumstücke in Holzscheite spaltet. Das Holzstück wird dabei gegen einen Spaltkeil/ -kreuz getrieben und somit gespalten. Die fertigen Scheite werden meist als Brennholz genutzt.

Holzvorrat

Bezeichnet den Vorrat des Holzes, eingeteilt in Holzarten (unabhängig davon, ob Privatwald oder öffentlicher Wald) und wird gemessen in Kubikmeter pro Hektar. Dabei wird nicht der abgeholzte, sondern der sich noch im Wald befindliche Teil genannt.

Horst

Steigerung von „Gruppe“: Beieinander stehende Bäume auf 30-60 m Durchmesser.

Höhlenbaum

Ausgehöhlter, meist toter Baum, der Tiere (z.B. Spechte) beherbergt.

Kahlhieb

Auch Kahlhieb genannt. Fläche, auf der alle aufstockenden Bäume planmäßig in kurzen Zeitabständen abgeholzt wurden. Grund dieser Maßnahme besteht primär in Schadereignissen wie beispielsweise Stürme oder Insekten-Befällen.

Kernwuchs

Aus Samen entstandener Baum. Gegenteil von Stockausschlag.

Kippmastgerät

6- bis 8-rädriges Fahrzeug, das speziell zur Vollbaumernte eingesetzt wird. Besonders im moorigen/ steilen Gelände wird damit ein Mast aufgestellt, der eine Art Seilbahn herstellt. Dabei wird ein Mast bis soweit gekippt, dass er die größtmögliche Stabilität erhält.

Kluppe

Auch Messkluppe genannt. Instrument zur Ermittlung des Durchmessers von Rundholz (Brusthöhendurchmesser).

Kronenschluss-grad

Maß für Überschirmung des Waldes (1,0 zeigt 100% Überschirmung an).

Kunst-verjüngung

Einsetzen von Forstpflanzen oder Verwendung von Saatgütern zur Verjüngung des Waldbestandes. Im Gegensatz zur Naturverjüngung stets von Menschen durchgeführt.

Landschafts-pflegeholz

Holz, das aus der Pflege von Landschaften hervorgeht.

Lassreisel

Bäume der Oberschicht im Mittelwald.

Laufwagen

Seilbahn mit Tragkraft von bis zu 10 t. Durch den Seil-Antrieb ist sie steigungsunabhängig und wartungsarm. Unterschiedliche Antriebe möglich, meist über einen ferngesteuerten Motor.

Lichtbaumart

Gegenteil von Scharrbaumart. Bäume, die viel Sonnenlicht benötigen (z.B. Eichen, Eschen, BIrken)

Lichtungshieb

Dritte Phase des Schirmschlags mit dem Ziel der Waldverjüngung. Es werden ca. die Hälfte aller Bäume gefällt.

Lücke

Erste der acht Waldentwicklungsphasen, bei der mindestens die Hälfte der Waldfläche ohne Verjüngung ist.

Meterstock

Längenmessgerät mit der üblichen Länge von einem Meter.

Mischbestand

Wald mit mindestens 20% Mischbaumarten.

Mittelholz

BHD von 24,9 bis 50 cm.

Mittelwald

Mischung aus Hoch- und Niederwald. Oberschicht darf alt werden, Unterschicht wird alle 30 Jahre für z.B. Brennholz gefällt.

Motorsäge

Auch Kettensäge genannt. Maschine mit Benzin-, Elektro-, Druckluft- oder Öldruckantrieb, die mit einer Sägekette Holz zerkleinert.

Mulm

Morsches, zerfallendes Holz.

Nachhaltigkeit

Spielt in der Forstwirtschaft eine bedeutende Rolle. Nachhaltigkeit beschreibt das Prinzip, dass nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann.

Natura 2000

Zusammenhängendes Netz von Naturschutzgebieten innerhalb der EU. Es wird seit 1992 nach Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie errichtet und dient dem Zweck dem Schutz gefährdeter heimischer Pflanzen und Tiere & ihrer natürlichen Lebensräume.

Natur-verjüngung

Erste der acht Waldentwicklungsphasen, bei der mindestens die Hälfte der Waldfläche ohne Verjüngung ist.

Niederwald

Gegenteil von Hochwald. Es handelt sich um einen Wald, der größtenteils aus Stockausschlägen hervorgegangen ist. Es wachsen nicht so hochwertige, eher schwächere und niedrigere Bäume schlechterer Qualität als in einem Hochwald.

Oberbestand

Oberste der drei Baumschichten. Auch Oberstand oder Überhalt genannt.

Optimalphase

Mittlere der Waldentwicklungsphasen. Mehr dazu s. Reifephase.

Plenterwald

Hoch- und Dauerwald, der sich stetig verjüngt. Im Plenterbetrieb werden einzelne Bäume gefällt, sodass ein permanenter Hochwald entsteht.

Polter

Gesammeltes und sortiertes Langholz, das nach der Holzernte auf dem Polterplatz zur Abfuhr bereitliegt.

Polternummer

Kennzeichnung der Polter/Baumstämme, die auf dem Polterplatz gelagert sind.

Polterplatz

Auch Sammelplatz genannt. Es bezeichnet den Lagerplatz der gefällten Baumstämme. Sie werden mit Polternummern gekennzeichnet.

Ramme

Maschine, die im Forstbereich primär zur Verdichtung des Untergrundes genutzt wird. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen mit unterschiedlichen Schlagzahlen und Antrieben.

Raummeter

Rm, Ein Kubikmeter Holz inklusive Zwischenräume.

Reifephase

Auch Optimalphase genannt. Mittlere der acht Waldentwicklungsphasen – unterteilt in:
frühe Reifephase (BHD 16-39 cm)
mittlere Reifephase (BHD 40-59 cm)
späte Reifephase (BHD > 60 cm)

Reinbestand

Bestand, bei dem mehr als 80% des Waldes mit einer Baumart bedeckt sind.

Rindenbrand

Hauptsächlich bei Bäumen mit glatter, dünner Rinde. Rissige, (zum Teil) absterbende Schicht der Rinde am Stamm. Meist durch Sonneneinstrahlung und Überhitzung verursacht.

Räumung

Kahlschlag, bei dem alle Überhälter gefällt werden. Nicht zu verwechseln mit Flächenräumung.

Räumungshieb

Vierte und letzte Phase des Schirmschlags. Erfolgt im Abstand von drei bis fünf Jahren.

Rückegasse

Auch Rückeweg genannt. Unbefestigter, wirtschaftlicher Weg, der primär zum Transport gefällter Bäume und anderer Forstgüter genutzt wird. Wird hauptsächlich von entsprechenden Maschinen und Fahrzeugen als Forststraße von Hiebort bis Aufbereitungsplatz passiert.

Schaft

Baumstamm

Schattenbaum

Gegenteil von Lichtbaumart. Baum mit wenig Bedarf an Sonnenlicht (z.B. Buche, Weiß-Tanne oder Eibe).

Schirm

Alle Kronen der Bäume der Oberschicht eines Bestandes.

Schirmschlag

Art der Holzernte, bei der das Kronendach eines Waldes bzw. Bestandes durch Entnahme einzelner Bäume aufgelichtet wird. Er besteht aus
1) Vorbereitungshieb
2) Besamungshieb
3) Lichtungshieb
4) Räumungshieb

Schwachholz

BHD von 7 bis 24,9 cm.

Seil

In der Forstwirtschaft unverzichtbar. In unterschiedlichen Formen vorhanden, z.B. als Tragseil, Montageseil, Lastenseil, Drahtseil und weitere. Seile müssen besonders stabil und reißfest sein.

Seilwinde

Vorrichtung, die an einem Ende eines Seils zieht und es zylindrisch aufwickelt. Sie wird in der Regel von einem Motor angetrieben. Die Kraft kann durch den Einsatz eines Flaschenzuges verstärkt werden.

Spiegelrelaskop

Für Forstwirtschaft wichtiges Messinstrument zur Erfassung unterschiedlicher waldwachstumsrelevanten Kenngrößen. Erfunden von Walter Bitterlich.

Starkholz

BHD ab 50 cm.

Stock-ausschlag

Triebe, die aus dem Stumpf eines gefällten Baumes austreiben. Nicht jeder Baum kann sich auf diese Weise regenerieren.

Stocken

Anderer Begriff für „wachsen“.

Stubben

Anderer Begriff für „Baumstumpf“.

Säge-Neben-produkte

Sägemehl, Hobelspäne, Verschnitt usw., der weiterverwendet werden kann.

Säge-Spaltautomat

Maschine, die innerhalb kurzer Zeit Brennholz produziert. Im Gegensatz zum Holzspalter kann der Säge-Spaltautomat bereits ganze, bereits entastete Baumstämme zu Brennholz verarbeiten. Mit einem Austragsband wird das Brennholz abtransportiert.

Trupp

Beieinander stehende Bäume auf bis zu 15 m Durchmesser.

Umtriebszeit

Zu erwartender Zeitraum von der Bestandesbegrünung bis Endnutzung durch Holzeinschlag. Einzelne Baumarten unterscheiden sich in ihrer Umtriebszeit.

Unterstand

Unterste der drei Baumschichten.

Verbiss

Beißen z.B. Rehe die Knospen junger Bäume ab, spricht man von Verbiss.

Verjüngung

Erste der fünf Waldentwicklungsphasen (BHD < 7 cm). S. Waldentwicklungsphasen.

Vollbaum-nutzung

Bezeichnet die Unterteilung des Baums in seinen einzelnen Nutzungsintensitäten. Dabei wird musterhaft der Stamm konventionell, der obere Stamm für Industrieholz und die Krone für Energieholz genutzt.

Vorbereitungs-hieb

Erste Phase des Schirmschlags: Fällung einzelner Altbäume mit dem Ziel, das geschlossene Kronendach aufzulockern.

Vorrats-festmeter

VFM; Volumenangabe stehender Bäume eines Bestandes inklusive Rinde. Nicht zu verwechseln mit Erntefestmeter.

Wachstums-phase

Auch Initialphase genannt. Dritte der acht Waldentwicklungsphasen (BHD 7 bis 15 cm).

Waldbau

Zentraler Bestandteil der Forstwirtschaft. Seine Aufgabe besteht in der Pflege und Verjüngung vorhandener Wälder sowie der Begründung neuer Waldbestände. Nachhaltigkeit spielt dabei eine bedeutende Rolle.

Wald-entwicklung

Phasen der Waldentwicklung: Zeitliche Abschnitte der Entwicklung eines Waldes. Dabei geht es unter anderem von der Dickungsphase über die Optimalphase bis hin zur Zerfallsphase. Es wird nach Größe, Alter und Gesundheit der Bestände beurteilt.

Waldhack-schnitzel

Hackschnitzel aus geringwertigen Hölzern. Zwischen 5 und 10 cm lang. Primär zur Erzeugung erneuerbarer Energien genutzt.

Waldrestholz

Holzreste, die nach Holzeinschlag oder Rodung auf einer Fläche verbleiben. Inzwischen werden sie als Brennholz verkauft.

Wendehaken

Auch Kanthaken genannt. Werkzeug in der Holzindustrie, mit dessen Hilfe Baumstämme vor allem durch das Prinzip der Hebelwirkung bewegt werden können.

Windbruch

Sturmbedingter Umwurf des Baums ohne Entwurzelung. Stehen bleibt der Hochstubben.

Windwurf

Sturmbedingter Umwurf des Baums inklusive Entwurzelung.

Winkelzähl-probe

Stichprobenverfahren der Waldinterventur. Dient zur Bestimmung der Bestandesgrünfläche und bestimmt die Anzahl der Bäume innerhalb eines festgelegten, virtuellen Probekreises. Als Instrument dafür dient der Bitterlichstab.

Xylometer

Stichprobenverfahren der Waldinterventur. Dient zur Bestimmung der Bestandesgrünfläche und bestimmt die Anzahl der Bäume innerhalb eines festgelegten, virtuellen Probekreises. Als Instrument dafür dient der Bitterlichstab.

Zellstoff

Wichtiger Rohstoff zur Papierherstellung. Hauptsächlich aus Industrierestholz oder Plantagenholz hergestellt. Zur Zellstoff-Herstellung wird das Holz zunächst zerkleinert, anschließend chemisch aufgeschlossen und zu unterschiedlichen Papierformen weiterverarbeitet.

Zerfallphase

Letzte der acht Waldentwicklungsphasen.

Zieldurchmesser

BHD, den ein Baum mindestens erreichen sollte, um als erntereif zu gelten.

Zukunftsbaum

Auch Elite- oder Z-Baum genannt. Forstwirtschaftlicher Begriff aus dem Waldbau, der Pflegemaßnahmen beinhaltet. Dafür werden im jüngeren Alter (10-40 Jahre) die dicken Bäume „auserwählt“ und ab diesem Zeitpunkt dienen alle waldbaulichen Maßnahmen dem Erhalt dieser Z-Bäume.

Zuwachsbohrer

Spezieller Bohrer, mit dessen Hilfe Bohrkerne aus Bäumen entnommen werden können. Sie dienen zur Feststellung von Gesundheit oder/und Alter des Baums.

Zwiesel

Baum mit zwei Stämmen.

Zwischen-bestand

Mittlere der drei Baumschichten.

Überhälter

Auch Überständer genannt. Einzelne, ausgewachsene Bäume, die trotz Verjüngungsmaßnahmen stehen bleiben dürfen. Sie dienen unter anderem somit dem nachwachsenden Jungwuchs als Schutz.